Warum wir Lachen sollten...
Lachen ist gesund. Die Sauerstoffversorgung des Gehirns steigt durch Lachen, Glückshormone werden freigesetzt, das Herz schlägt langsamer, der Blutdruck sinkt, die Immunabwehr wird gestärkt, die
Verdauung wird angeregt, die Skelettmuskulatur entspannt sich und die Hirnregionen, die für das Wohlbefinden zuständig sind, werden aktiviert.
Eine kleine Geschichte des Lächelns„Cheese“ oder „Bitte lächeln“ hat jeder von uns schon gehört. Meist will uns damit der Mensch hinter der Kamera zu einem breiten Grinsen auf einem Foto
motivieren. Denn schließlich gilt: Ein Lächeln sagt mehr als tausend Worte! In der Geschichte der Menschheit ist ein offener Mund, der glänzende Zähne zeigt und Heiterkeit ausstrahlt, erst seit
kurzem als Schönheitssymbol angesehen. Davor galt das Lachen als Inbegriff des Bösen, der Armut oder gar des Todes.
Schon im antiken Griechenland erklärte der griechische Philosoph Platon in seinem Werk „Politeia“, das Lachen sich nicht mit der Würde des Menschen vertrüge. Der Mensch würde laut Platon seine
Selbstkontrolle beim Lachen verlieren.
Auch im Mittelalter war das Lachen verpönt. Theologen begründeten dies mit der Drohung Jesu in der Bergpredigt: „Wehe euch, die ihr jetzt lacht“. Wer lachte, galt demnach als Glaubenszweifler. Lachen
war ein Laster, den Jesus ebenfalls auf sich genommen hätte. Hinzu kam die schlechte Mund- und Zahnhygiene im Mittelalter: Faule und eitrige Zähne bei einem Lächeln konnten nicht als Sinnbild der
Schönheit betrachtet werden.
Obwohl in der Renaissance das Individuum im Mittelpunkt stand und Künstler wie Leonardo da Vinci und Michelangelo bemerkenswerte Kunstwerke kreierten, blieb das Lachen weiterhin verboten. Mona Lisas
Lächeln ist bei näherer Betrachtung kaum wahrnehmbar und wirkt eher subtil. Der Dreißigjährige Krieg, die Pestplage und Bilder mit grinsenden Totenschädeln symbolisierten Endlichkeit und Tod: Lachen
verdeutlichte damit die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens.
Eine Ausnahme bildete jedoch das Osterlachen oder Ostergelächter (lat. risus paschalis) in der Kirche. Zwischen dem 14. und 19. Jahrhundert wurden die Besucher des Gottesdienstes an Ostersonntagen
von dem Pastor selbst zum Lachen und zu Heiterkeit animiert, um sich somit über die Auferstehung Jesu Christi zu freuen. Dieser Brauch geriet jedoch im 18. Jahrhundert zunehmend unter Kritik und
wurde schließlich ganz verboten.
Im 19. Jahrhundert wurde die tödliche Bedeutung des Lachens weiterhin mit Geschichten über Vampire verstärkt: Bei jedem Biss entblößte Dracula diabolisch seine Zähne und verhieß damit den Tod durch
das Aussaugen der menschlichen Lebenskraft.
Diese Schauergeschichten ziehen sich in der Literatur hin bis zu den Anfängen des 20. Jahrhunderts: Mary Shellys „Frankenstein“ oder E.T.A. Hoffmanns „Sandmann“ stellen dabei keine Ausnahmen dar. Mit
der Verbesserung der Zahnheilkunde im 20. Jahrhundert konnten Menschen endlich gesund lächeln, ihre strahlenden Zähne zeigen und ungehemmt ihre Individualität ausleben.
Ein Lächeln kann über 1.000 verschiedene Bedeutungen haben, aber lediglich eine Variante drückt echtes und spontanes Vergnügen aus: Laut Charles Bell ziehen sich dabei die beiden Mundwinkeln
symmetrisch nach oben und zeigen somit ein ehrliches Lachen.
Allerdings sind Lachforscher, sogenannte Gelotologen, zu dem Ergebnis gekommen, dass Menschen heute immer weniger lachen. Während wir in den 1950er Jahren rund 18 Minuten am Tag lachten, sind wir
heute bei gerade durchschnittlichen sechs Minuten. Dabei ist es kein Geheimnis, dass Lachen gesund ist.
Insbesondere in der Medizin werden immer häufiger Lachtherapien angewendet und damit die Vielzahl der positiven Nebenwirkungen des Lachens für die Heilung angewendet.
(Quellen:
„Die Geschichte des Lächelns“ von Claudia Kluckhuhn, erschienen in zm Zahnärztliche Mitteilungen am 1. Oktober 2003
„Unglaublich komisch“ von Burkhard Straßmann, erschienen in DIE ZEIT am 20. April 2011)
Quelle: http://clowns-helfen.de/l%C3%A4chelwiese/kleine-geschichte-des-l%C3%A4chelns/